MM 35 Transaktionale & -formationale Führung
MM 35 Transaktionale & -formationale Führung
Die transaktionale Führung kann als übergeordneter Stil der Führungstechniken MbO (M19) und MbE (M21) verstanden werden. Ausschlaggebend für sie ist, dass sich das Verhältnis zwischen Management und Belegschaft durch gemeinsam vereinbarte Ziele sowie delegierte Aufgaben und Verantwortungsbereiche auszeichnet. Zusätzlich kontrolliert die Führungskraft die Resultate, belohnt herausragende und bestraft mangelnde Leistungen. Die Motivation für die Arbeit fußt allein auf dem Gedanken, sich eines bestimmten Lohnes für eine bestimmte Leistung sicher sein zu können. Hierin liegt der Name begründet: die Transaktion der Leistung vom Mitarbeiter an das Management und die Transaktion von Bezahlung, Anerkennung und Kritik vom Management an den Mitarbeiter.
Die transformationale Führung versucht hingegen einen höheren Sinn der Arbeit an die Mitarbeiter zu vermitteln, sodass sie über die Transaktionsbeziehung von Leistung und Lohn hinaus motiviert arbeiten. Das Management wird zum Vorbild und Antrieb im Fortschritt für eine gemeinsame Vision. Was von Burns in der Politik beobachtet wurde, übersetzte Bernard M. Bass für den Management-Kontext. Die transformationale Führung erfreut sich einer großen akademischen Beliebtheit, weshalb ihre Merkmale unterschiedlich formuliert werden.
Die Überlegungen zu transaktionaler und transformationaler Führung bilden in der Managementlehre ein wichtiges Zwischenstück zwischen dem kooperativen Führungsstil Kurt Lewins (M31) und Konzepten nach der Jahrtausendwende, wie dem agilen Management (M26) und dem systemischen Management (M12). Gegenwärtig wichtig sind die Klassifikationen vor allem im Kontext des populären Multifactor Leadership Questionnaire (s. M37).
Im Kontext zu:
Q: Q01, Q02, Q04, Q15, Q18
E: E01, E02, E07, E10
T: TT02, T03, T09, T12, T16