MM 36 Situative Führung
MM 36 Situative Führung
Kurt Lewin formulierte in den 1930ern seine klassischen drei Führungsstile und legte damit den Grundstein für den heute sehr bedeutenden Teil der Managementlehre. Spezialisierung, Digitalisierung, Arbeitsteilung und Globalisierung führen dazu, dass Managementtheoretiker ständig die älteren Modelle hinterfragen müssen und so hat sich inzwischen eine ganze Fülle an verschiedenen Führungsstilen aufgetan. Fred Edward Fiedler (1922 - 2017) setzte 1967 in A Theory of Leadership Effectiveness erfolgreiches Führungsverhalten erstmals in Abhängigkeit mit den Rahmenbedingungen und prägte damit die Kontingenztheorie. Demnach sei das Führungsverhalten nicht ohne Betrachtung der Beziehung zwischen Management und Mitarbeiter, der Aufgabenstruktur und der Positionsmacht des Vorgesetzten zu wählen.
Paul Hersey und Ken Blanchard entwickelten Edward Fiedlers Ansatz 1969 in Management of Organizational Behavior zu einer umfassenderen Theorie weiter. Zunächst unterschieden sie zwischen Beziehungs- und Aufgabenorientierung. Beziehungsorientiert handle demnach eine Führungskraft, die ihre Mitarbeiter lobt und Hilfe leistet, während aufgabenorientiertes Management delegiert, dirigiert und genaue Arbeitsanweisungen gibt. Über die Orientierung und deren Ausmaß müsse die Führungskraft dabei anhand des Reifegrades der Mitarbeiter entscheiden, der sich aus Fachkompetenz und Einbringung bildet.
Wie auch beispielsweise in der gruppenbezogenen Führung (M34) besteht die übergeordnete Aufgabe des Managements darin, ihre Mitarbeiter aktiv zu beobachten und ihren Reifegrad festzustellen. Werden außerdem neue Aufgabenbereiche delegiert, ist es oft der Fall, dass Mitarbeiter gleichzeitig in ihrem erprobten Bereich sehr reif, im neuen Bereich aber noch absolut unreif sind. Hier ist es wichtig, den persönlichen Umgang miteinander sorgfältig auszutarieren.
Im Kontext zu:
Q: Q01, Q02, Q04, Q05, Q12
E: E01